Nicht selten wurde ich nach einer Einheit Personal Training mit Nadine gefragt, ob schwangere Frauen denn Sport machen sollen/dürfen? Nadine steht knapp einen Monat vor der Geburt. Trotz dessen springt sie Seil, joggt und stemmt Gewichte. Wenn ich sie von der Seite coache und motiviere werden mir oft kritische Blicke zugeworfen.
Doch wie verhält es sich denn mit dem Sport in der Schwangerschaft, man hört ja doch so einiges. „Nicht mehr als 5 Kilo heben!“, „Nicht mehr joggen!“, „Puls nicht über 140!“ und so weiter. Wie in den meisten Fällen gibt es auch hier keine goldene Regel, mehr oder weniger ist alles im Individualfall zu entscheiden. Doch grundsätzlich kann gesagt werden, was der Mutter gut tut, tut auch dem Kind gut! Wenn eine Frau vor der Schwangerschaft Gewichtheberin auf Leistungssportniveau war, wäre es wohl ziemlich absurd ab dem ersten Tag der Schwangerschaft, das Heben jeglicher Gewichte zu untersagen.
Man sollte in der Schwangerschaft nicht plötzlich mehr leisten, als man es zuvor getan hat, soviel steht fest, doch das Trainingspensum auf null runterzufahren ist absolut nicht empfehlenswert! Sport hält sowohl Mutter, als auch Kind gesund und in Form.
Ebenfalls fällt es einer Frau, die während der Schwangerschaft trainiert wesentlich leichter nach der Geburt zu ihrer alten Form zurückzufinden. Das allein sollte die Motivation steigern ;) Eine Schwangerschaft ist also keineswegs ein Grund den Sport aufzugeben, wenn überhaupt nur ein Grund mehr diszipliniert weiter zu trainieren.
In der Tat tut es vielen Schwangeren, sobald der Bauch sichtbar gewachsen ist, weh zu hüpfen oder zu joggen, das ist aber keineswegs immer so, wie du bereits oben lesen konntest. Wenn die Rumpfmuskulatur stark genug ist, kann es für eine schwangere Frau absolut unproblematisch sein diesen Sportarten nachzugehen.
Es gibt aber Sportarten, die selbstverständlich vermieden werden sollten, auch wenn sich die werdende Mutter dazu in der Lage fühlt. Dazu zählen kurzgesagt alle Sportarten die ein erhöhtes Verletzungsrisiko aufweisen. Sei es nun Kampfsport, Skifahren oder Trampolinspringen.
Auch wenn dies ganz am Anfang der Schwangerschaft teilweise noch ungefährlicher ist, so ist spätestens ab der 12 Schwangerschaftswoche schwer davon abzuraten.
Beim Krafttraining sollte das Konzept grundsätzlich auf mehr Wiederholungen mit weniger Gewicht ausgelegt sein. Ein gut konzipiertes Krafttraining kann es einer werdenden Mutter deutlich erleichtern mit der zunehmenden Last umzugehen und die Stabilität im Körper und primär in der Wirbelsäule aufrecht zu erhalten.
In jedem Fall sollte aber auch kein falscher Ehrgeiz an den Tag gelegt werden! Nur weil eine Schwangere noch joggen kann, heißt es nicht, dass es jede schaffen muss, vor allem nicht wenn Schmerzen einsetzten. Das oberste Gebot ist immer auf den eigenen Körper zu hören und mehr denn je auf eine korrekte Ausführung der Übungen zu achten. Es ist durchaus sinnvoll während der Schwangerschaft mit einem Personal Trainer zu trainieren, gerade wenn man sich bezüglich der Ausführung einiger Übungen nicht sicher ist.