Der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme mag in gewissen Situationen eine Rolle spielen. Beispielsweise sind nach einer starken körperlichen Belastung die Glykogenspeicher (Zuckerspeicher) der Muskulatur entleert und müssen wieder aufgefüllt werden.Somit ist nach dem Sport aus Sicht der Gewichtserhaltung bzw. Reduktion ein guter Zeitpunkt für schnelle Kohlenhydrate (Ein- und Zweifachzucker) wie sie beispielsweise in Süßigkeiten vorkommen, da die meisten der aufgenommenen Kohlenhydrate nicht als Fett, sondern bevorzugt in Form von Glykolen gespeichert werden. Natürlich aber nur, wenn sich die aufgenommene Menge in Grenzen hält. Doch allgemein ist zu sagen, dass der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme, die kleinste Rolle im Ernährungssystem spielen sollte.

Worauf kommt es beim Thema Kohlenhydrate also an? Legen wir hierfür erstmal ein paar Grundregeln fest, bevor wir ein wenig ins Detail gehen. Empfehlenswert ist es immer Lebensmittel mit einem hohen Nährstoffgehalt und geringem Energiegehalt zu bevorzugen.Das bedeutet die Menge an Nährstoffen, die ein Lebensmittel bezogen auf das Gewicht liefert, sollte hoch und die Menge an Energie möglichst gering sein.
Die Energiemenge, die die verschiedenen Lebensmittel liefern, ist für gewöhnlich in Kilokalorien angegeben.Nun muss man aber keine Tabelle oder ähnliches auswendig lernen, um zu wissen, in welcher Form Kohlenhydrate gesund und in welcher Form sie nicht zu empfehlen sind.

Wir alle wissen seit unserer Kindheit, dass Obst und Gemüse gesund sind. Und ja, auch diese enthalten Kohlenhydrate. Doch hier handelt es sich vornehmlich um ballaststoffgebundene Kohlenhydrate, wie sie auch in Vollkornprodukten zu finden sind.

Ballaststoffe können zwar vom Körper nicht verwertet werden, jedoch übernehmen sie andere wichtige Aufgaben im Darm, verstärken das Sättigungsgefühl und sorgen dafür, dass die Kohlenhydrate langsamer vom Körper aufgenommen werden, was dazu führt, dass das Sättigungsgefühl auch länger anhält. Zudem weisen Obst und Gemüse einen hohen Nährstoffgehalt sowie einen geringen Energiegehalt auf.

Es gibt zwar im Gegenteil zu essentiellen Fettsäuren keine essentiellen Kohlenhydrate (das bedeutet Kohlenhydrate, die der Körper benötigt und die ihm nur durch die Nahrungsaufnahme zur Verfügung gestellt werden können) doch ist es auf keinen Fall empfehlenswert komplett auf Kohlenhydrate zu verzichten, allein aus dem Grund, dass dies auch bedeuten würde auf Obst und Gemüse verzichten zu müssen. Die Angst davor, dass auch Fruchtzucker dick macht, ist in diesem Fall völlig unbegründet, da die Konzentration an Zucker im Obst viel zu gering ist, um eine Gewichtszunahme zu bewirken. Bei Fruchtsäften hingegen sieht das Ganze wieder anders aus.

Viel wichtiger ist es, die Kohlenhydrat-Quellen richtig zu wählen. Generell kann gesagt werden: Was die Natur dir gibt, kann nicht schlecht sein. Im Umkehrschluss bedeuted das, dass stark verarbeitete Lebensmittel sind nur unter Vorbehalt zu empfehlen sind. Gemieden werden sollte jegliche Form von Lebensmitteln, die mit schnellen Kohlenhydraten angereichert sind und gleichzeitig einen geringen Nährstoffgehalt bieten. Denn auch wenn es der Zunge schmeckt, tut es dem Körper meist nicht gut.