So ziemlich jeder, der abnehmen möchte fürchtet sich vor ihm - dem Jo-jo Effekt. Oft hört man davon, dass direkt nach einer erfolgreichen Gewichtsabnahme, eine schnelle Gewichtszunahme folgt, bei der sogar das Ausgangsgewicht überschritten wird. Zurückgeführt wird das oft auf den sagenumwobenen Sparmodus, in der der Körper verfallen soll, bekommt er zu wenig Nahrung. Die Theorie besagt, dass der Körper registriert wenn er zu wenig Nahrung bekommt, was in einer Phase der Gewichtsreduktion ja durchaus vorkommen kann. Daraufhin geht er wesentlich sparsamer mit den zur Verfügung stehenden Nährstoffen um. Fängt man nun wieder an normal zu essen, schafft es der Körper nicht dies zeitnah zu erkennen, befindet sich also weiterhin im Sparmodus und man nimmt das abgenommene Gewicht in Rekordzeit wieder zu. Soviel zur Theorie. Doch wissenschaftlich betrachtet entspricht dieses Szenario nur eingeschränkt der Wahrheit. Ja der Körper versucht in einer Hungerphase die ihm zu Verfügung stehenden Nährstoffe effektiver zu verwerten und es werden in geringem Maße weniger Kalorien verbraucht.
Doch woran genau soll der Körper sparen? An der Herzfunktion? An der Lungenfunktion? Soll bei Bewegung plötzlich keine Energie mehr verbraucht werden?
Nein, kurz gesagt funktioniert es so nicht. Es ist dem Körper auch bei geringer Nahrungsaufnahme schlichtweg nicht möglich, Energie im großen Stil buchstäblich zu horten. Doch gibt es den erwähnten Jo-jo Effekt ja wirklich, zumindest haben ihn einige erlebt und wohl noch einige mehr davon gehört. Wenn er nicht auf die Funktion unseres Körpers zurückzuführen ist, worauf dann?
Viel eher muss die Frage auf diese Antwort in unseren Köpfen bzw. unserer Wahrnehmung gesucht werden. Wenn Menschen zunehmen bzw. dick sind, hat das in den wenigsten Fällen mit einer schlechten Genetik zu tun, sondern schlichtweg mit einer zu hohen Energieaufnahmen. Denn am Ende des Tages ist es eine einfache Rechnung: Aufgenommene Energie minus verbrauchte Energie. Ist die Menge an verbrauchter Energie größer, so nehmen wir ab. Ist es umgekehrt, nehmen wir zu. Hält sich beides das Gleichgewicht, so halten auch wir unser Gewicht. Isst eine Person X beispielsweise jeden Tag nur 50kcal mehr als sie verbraucht, nimmt sie zu. Immerhin sind das 350kcal in der Woche und 1400kcal im Monat.
Geht das über Jahre so weiter kommt einiges an gespeicherter Energie zusammen. In den meisten Fällen sind wir davon überzeugt, dass wir ja gar nicht zu viel essen, deswegen würde ich jedem, der diesem Irrtum unterlieg oder womöglich unterliegen mag empfehlen diese durch Zählen von Kalorien eigenhändig zu überprüfen.
zurück zu unserem Beispiel. Person X macht darauf hin eine radikale Diät, bei der sie innerhalb von 2 Monaten 8 Kilogramm verliert. Sie ist nun mit ihrem Gewicht zufrieden und fängt deshalb wieder an normal zu essen um ihr Gewicht zu halten.
Doch was bedeutet normal? In dem meisten Fällen bedeutet es, dass Person X nun genau in dieselbe Ernährung verfällt, welche ursprünglich zur Gewichtszunahme geführt hatte.
Es dauert erwiesener Maßen ca. 1 Jahr, bis man seine Ernährungsgewohnheiten langfristig umgestellt hat. Daher sind kleine Schritte hin zu einer gesünderen, energieärmeren und nährstoffreicheren Ernährung meist der effektivste Ansatz um nicht dem Jo-jo Effekt zu unterliegen. Denn dieser liegt in 99% der Fälle nicht in der Biologie unsere Körpers, sondern in unserer eigenen Wahrnehmung begründet.